Dagmar I. Glausnitzer    
         
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Praktischer Ablauf des Workshops  "T.a.T.  I – IV"

T.a.T.  ein Konzept


renamism: vormals Bodyspeak jetzt genannt T.a.T.
     
  T.a.T.
I
T.a.T.
II
T.a.T.
III
T.a.T.
IV
Inhalts-
beispiele
Atmung Beweger und Zeuge Text, Sprache, Sound T.A.T. Konzeptentwicklung
Wahrnehmung Kollaboration Paradoxie Präsentation
Impuls Object Selbst und Dasein Raum und Zeit
authentische Bewegung     Dokumentation
     

T.a.T. bedeutet Kunst in totaler Aktion.

In der praktischen Arbeit sind angegebene Inhaltsbeispiele des Ablaufs von mir entwickelt und erprobt. Bei Bedarf können Einzelheiten gerne zugestellt werden.

Die einzelnen Übungen in den Workshops sind aufbauend und verfolgen eine intensive und ausdauernde Arbeit. Hier müssen sich die Teilnehmer verpflichten, an allen vier Tagen kontinuierlich dabei zu sein. Der Workshop findet mit ca. 12 Teilnehmern statt. Die Studierenden werden gebeten zu dem Workshop Zeichenmaterialien, ein Objekt und einen Text mitzubringen. Das Einbringen eigener Ideen und individueller Arbeitspraxis wird gefördert.

     
  Leitidee des Konzepts  T.a.T.
Gedanken zur Einleitung
 
     

Jeder Workshop ist eine Einführung in das ernsthafte Spiel mit dem Körper des Künstlers in seiner derzeitigen Situation, im Raum, mit dem Objekt und mit Anderen. Der Raum wird zum Teil einer neuen, erfahrbaren Welt.

     
     

In erster Linie wird der Workshop für jeden eine befreiende Erfahrung sein, denn der Einzelne erforscht für sich einen neuen Zusammenhang: die Bewusstwerdung seines „Selbst“ im Umgang mit dem Objekt ( auch der Körper kann Objekt werden). Die Unmittelbarkeit des Selbst-Seins im Raum wird neu entdeckt, denn bisher hat der Teilnehmer diese vielleicht als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt. Ohne die Gegenwart und das Erkennen der Körper-Geist Beziehung kann dieser kreative Prozess nicht stattfinden. Oftmals sind es „unsichtbare“ innere Zwischenräume, in denen das Selbst erfahren wird. Dem Betrachter bieten sich dreidimensionale Bilder, bestehend aus Körper, Raum, Objekt im Kontext.

Im Workshop lernt man, wie sich das innere Auge öffnet, damit man den Körper wie unter der Lupe beobachten kann. Viele Perspektiven bieten sich an, um das Urteilsvermögen und seine Grenzen zu überwinden. Das gewohnte Bild der täglichen Handlungen und Verhaltensweisen wird anders empfunden, zudem sich die Fantasie im Augenblick entfalten kann. Rituale, Obsession, Wiederholung und Verzerrung zwischen Körperbewegung und Assoziationen werden spontan erfasst und führen zu experimentellem Verhalten.

Der Körper ist das Medium und durch dieses fließt die kreative Kraft in die Welt. Der Teilnehmer ist im Prozess, sich eng mit seinem Körper zu verbinden. Er erlaubt sich, aus genormten Sozialisierungsprozessen herauszusteigen, um ungewohnten Wegen zu folgen. Er lässt sich auf eine Gestalt ein und vergisst die sogenannte Identität.

In der Regel geht man davon aus, dass allein das Gehirn für die Tätigkeit des Körpers verantwortlich ist. Aber dieser Standpunkt ist eher einengend. Bei Gehirn denkt man an den Willen, das Denken und den Verstand. Körper und Bewusstsein hingegen sind in der Praxis unteilbar, und in ihrer Funktion können Gehirntätigkeit und Verstand nicht vom Körper - als Medium - getrennt verstanden werden.

     
     
  Einige Schlüsselbegriffe aus der Praxis des Workshops  T.a.T.  
     
- die Fähigkeit des Hörens -    

Man wird lernen, genau auf den Körper zu hören, in den Körper hineinzuhorchen und ihm bei geringsten Bewegungen und Regungen zu folgen. Der Verstand würde Bewegungen analysieren; hier wird angestrebt, darauf nicht einzugehen.

Der Künstler nähert sich so den verschiedensten Gegenden im Körper. Der Verstand bleibt in höchster Bereitschaft, reagiert jedoch nicht, sondern bleibt aufmerksam, aber teilnahmslos im Hintergrund. Der Verstand urteilt nicht über das, was da geschieht, gehört oder bezeugt wird. Die Aktion erfolgt ohne Reflektion. Der Künstler bleibt unbeeinflusst von der Gegenwart der anderen Teilnehmer und Zuschauer im Raum. Erst später können Andere bewusst in die Arbeit mit aufgenommen werden. Der Teilnehmer lernt dann zu kollaborieren.

„Hineinhören, was der Körper vermitteln will! “
Der Wille des Körpers: was bedeutet das? - das soll herausgefunden werden. Es kommt darauf an, sich auf einen Dialog mit sich selbst einzulassen. Die Gesprächspartner sind das Bewusstsein und alle Bereiche des Körpers. Im Prozess lernt man eine Sensibilität im Umgang mit Raum und Mensch, sodass das Ich-Bewusstsein der intuitiven Bewegung nicht mehr im Wege steht. Die Menschen im Raum werden nur am Rande wahrgenommen und bleiben anfangs für eine Weile bewegliches Inventar.

- die Fähigkeit der Ausdehnung -    

Der Workshop konzentriert sich auf die Erfahrung der körperlichen Ausdehnung und damit die Entdeckung des „Ortes“ und des „Daseins“. Der Teilnehmer erkundet das „Vorbewusstsein“ im Verbund von Körper und Bewusstsein und aktiviert vorhandene Energien und Gefühlsneigungen des Moments. Normalerweise steht ein „Ich“ auf der Schwelle, bevor unreflektierte Aspekte des „Selbst-Seins“ freigelegt werden können. Die Wahrnehmung wird dafür sensibilisiert. Der physische und geistige Körper dehnt sich.

- Konzentration auf den Impuls -    

Man benötigt Ausdauerkraft, Überwindung und Übung der Stille, um diesem sogenannten „Impuls“ zu folgen. Doch einmal entdeckt, lässt sich seine Spur leicht verfolgen. Das Bewusstsein kann sich traumähnliche Bilder vorstellen, auf die aber nicht reagiert wird. Der Körper wird geleitet, indem der Impuls den Rhythmus bestimmt. Das stille Warten ist mit dem Hineinhorchen in den Körper verbunden. Bewusstsein und Verstand lassen sich ein auf die Gründung einer einzigartigen Situation. Reflektierende, urteilende oder richtende Gedanken werden übergangen, denn sie würden den Fluss des Impulses stören.

- in-situ -    

Während einer Live Art/ Performance im öffentlichen Raum ist ein Zuschauer mit seinen eigenen Bildern konfrontiert, die in ihrer Dringlichkeit nämlich Sinn und Bedeutung zu lesen, das Bild der Performance an die Grenzen der konventionellen Wahrnehmung führt. Spürbar ist jedoch eine Fusion von diesen inneren Bildern und denen, die durch die Aktion wahrnehmbar werden, und genau an dieser Stelle entsteht ein neuer Dialog

     
     
   T.a.T. Performance Art Workshop, 2nd Cyprus International Performance Art Festival 2014




     
   T.a.T. Performance Art Workshop, Kingston University March 2014



     
   T.a.T. Performance Art Workshop, Kingston University October 2014




     
   T.a.T. Performance Art Workshop, Kingston University 2013



     
   T.a.T. Performance Art Workshop, Atelier, Braunschweig  2012


     
   T.a.T. Performance Art Workshop, Theatre Academy, Helsinki  2012


     
   T.a.T. Performance Art Workshop, kunstwirkstoff, Jerxheim-Bahnhof  2011


     
   T.a.T. Performance Art Workshop, kunstwirkstoff, Jerxheim-Bahnhof  2010


     
   T.a.T. Performance Art Subject Workshop, Kingston University, London  2010
     
   T.a.T. Performance Art Workshop, Academy of Fine Arts, Kopenhagen  2009


     
   T.a.T. Performance Art Subject Workshop, Kingston University, London  2009
     
   T.a.T. Workshop, kunstwirkstoff, Jerxheim-Bahnhof  Juni 2008




     
   Kingston University Workshop T.a.T.  Nov 2007,
   Gruppenarbeit und individuelle Arbeiten der Teilnehmer








     
   Kingston University Workshop T.a.T.  Feb 2007,
   Gruppenarbeit und individuelle Arbeiten der Teilnehmer








     
   Kingston University Workshop T.a.T.  Nov 2006,
   vierter Tag, individuelle Arbeiten der Teilnehmer an bestimmten Orten




     
   9. Internationale Dresdner Sommer Akademie  2006,  T.a.T. Performance Art Workshop,
   vierter Tag, individuelle Arbeiten der Teilnehmer an bestimmten Orten






Photos: Cesare Stercken, Torsten Adrian, Leo Wohl

     
   Kingston University Workshop T.a.T.  März 2006,  dritter Tag, individuelle Arbeiten an bestimmten Orten 


     
   Kingston University Workshop T.a.T.  2005,  zweiter Tag, Gruppenarbeit
     
     
     
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